Ab in den Urlaub – Tipps für die Planung

Du wolltest schon lange mal ans andere Ende der Welt? Super Idee! Hab einfach auch im Kopf, dass Klimaveränderungen oder eine Zeitverschiebung Trigger sein können.1 Aber lass dich davon nicht abschrecken – mach den Urlaub, den du dir wünschst!

Falls du regelmäßig orale Medikamente einnimmst, solltest du die Zeitverschiebung ebenfalls berücksichtigen und eventuell vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen, ob sich etwas für dich ändert.2

Tipps für die Reiseplanung

Medizinische Infrastruktur

Erkundige dich am besten schon vor deiner Abreise (spätestens aber am ersten Tag nach der Ankunft) nach der medizinischen Infrastruktur an deinem Urlaubsort! Gibt es eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus in der Nähe? Eine kurze Internet-Recherche reicht dazu meist aus.

Auch wichtig: Beherrschst du die Landessprache oder spricht man dort Deutsch oder Englisch? Oder brauchst du einen Übersetzer / eine Übersetzerin vor Ort oder jemanden, der zur Not telefonisch vermitteln kann?

Medikamente

Nimm deine Medikamente in ausreichender Menge für den gesamten Zeitraum mit, eventuell gibt es sie vor Ort nicht. Informiere dich am besten im Voraus darüber.

Beim Kofferpacken gilt: Steck’ deine Medikamente ins Handgepäck, schließlich gehen immer wieder mal Koffer verloren oder kommen verspätet an. Das gilt vor allem für deine Akutmedikation, aber möglichst auch für deine Prophylaxe.

Wasser für die Injektion darf nur in geringen Mengen ins Handgepäck, du bekommst es aber in jeder Apotheke. Orale Medikamente darfst du ohne Einschränkungen im Handgepäck mitführen.

Wenn du eine Reiseapotheke mit anderen Medikamenten zusammenstellst, kann es super hilfreich sein, vorher ärztlichen Rat einzuholen oder zumindest mit dem Apotheker oder der Apothekerin vorher abzuklären, ob einige Medikamente dafür bekannt sind, Schwellungsattacken zu begünstigen.

Mehr zum Thema Medikamente & HAE findest du hier

Denke bei der Einreise zur Sicherheit an eine Zollbescheinigung, die bestätigt, dass du Injektionen (subkutan oder intravenös) mitführen darfst, weil sie für deine Gesundheit notwendig sind! 3

Wichtige Dokumente

Schließe eine Auslandskrankenversicherung (Reisekranken- und Rückholversicherung) ab und stecke den Versicherungsschein ein. Im Notfall ist dann schon alles geregelt.4

Packe auch einen ausgefüllten Europäischen Notfallausweis zu deinen Reiseunterlagen. Darin kann dein behandelnder Arzt oder deine Ärztin Angaben zu deiner Erkrankung, Überempfindlichkeiten gegenüber Medikamenten sowie deine Blutgruppe eintragen. Der Text des Ausweises ist in neun Sprachen abgefasst. Das erleichtert schnelle Hilfe bei Krankheit oder Unfall im In- und Ausland.5 Solch einen Notfallausweis erhältst du z. B. bei deiner Krankenkasse, deiner Hausarztpraxis, in der Apotheke oder bei der HAE-Vereinigung.

Alternativ bekommst du beispielsweise bei der HAE-Vereinigung auch eine mehrsprachige Notfall-Therapieempfehlung für intravenöse Notfallmedikamente.

Bei uns erhältst du unter „Downloads“ einen deutschsprachigen HAE-Notfallausweis im Checkkarten-Format.

Notiere wichtige Kontakte und Telefonnummern in deinem Handy oder auf einem separaten Zettel. So müssen du und deine Begleitung nicht lange suchen, wenn es dir nicht gut geht. Darauf stehen sollten: behandelnde Arztpraxis / HAE-Zentrum, wichtige Kontaktperson, ggf. Ansprechpartner/in deiner Auslandsreiseversicherung und eine wichtige Kontaktperson daheim oder von derjenigen, die mit dir gemeinsam verreist ist.

Tipp für längere Flugreisen

Falls bestimmte Nahrungsmittel eine Attacke triggern: Du kannst auf deinem Flug Essen vorbestellen!

Was solltest du vor Ort beachten?

  • Vor Ort sollst du natürlich in erster Linie deinen Urlaub genießen! Trotzdem: Erkundige dich zur Sicherheit bei deiner Ankunft nach Arztpraxen oder Krankenhäusern in der Nähe.
  • Ist eine Kommunikation in der Landessprache möglich?
  • Vor allem in heißen Ländern solltest du deine Medikamente im Kühlschrank lagern.
  • Wenn deine Medikamente nicht ausreichen, du sie verloren hast oder sie womöglich gestohlen wurden und dir eine Arztpraxis vor Ort nicht weiterhelfen kann: Rufe deinen Arzt / deine Ärztin oder dein HAE-Zentrum an. Grundsätzlich ist es möglich, Medikamente als Notfall-Lieferung nachschicken zu lassen. Das kann allerdings dauern oder aber teuer werden.